Hannah Bayer
Die 13 Geliebten gibt es nicht.
Hundert sollen es werden, hundert (!).
Sie lassen sich nicht anfassen.
Sie lassen sich nicht begegnen.
„Da war ich nun bereit – und die ganze Frau funktioniert nicht.“
Schaue länger hin, noch länger hin.
Schaue ruhiger. Schaue leise.
Lässt sich nicht anfassen.
Kann nicht fallen.
Liegt, steht, geht, stocksteif...
„Die Frau ist irgendwie bescheuert – und trotzdem stehe ich auf sie.“
Morbide
Erotik.
Die Frau, die gibt es eigentlich gar nicht.
Keine.
Gar keine.
Da ist die Frau vielleicht geworden
gewogen
als Erinnerung an das Unwirkliche
Um so vieles wirklicher ihr Blick
der selber ganz phantastisch
nichts anderes sehen kann
als immer nur Bedeutendstes...
Getrieben weiter-
hin nach dort
„Meine Leidenschaften treiben mich.“
Tausend Tode ist sie schon gestorben auf dem Weg.
Und ihre kleinen Tode zeichnen dich.
„Ist etwas schlecht daran, einer Liebe zu folgen?“
- Ich bin vielleicht zu laut für diese Bilder … -
"Ich liebe dein Keuchen, Röcheln und dein erstickendes Lachen.“
Mit einer Zartheit im Fleisch
die ganz heilig ist und ganz intim
ganz tot und reglos
vielleicht auch das
An der Schönheit vorbei
direkt in die Gefilde
in denen es erzählt
vom Fall
des Tragischen
einer Unwirklichkeit
Das Ideal
-
ist furchtbar traurig.
In der Traurigkeit starrt es ein Sterben an,
ewig, fast gleich als-ob ein Leben
(?)
Und war auch gar nicht da. Ist schon wieder weg. War vielleicht auch wirklich gar nicht so.
Ist auf jeden Fall schon wieder weg.
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Und jetzt, da ich es wiederlese,
komme ich nicht drauf,
was meinte ich.
Was war es nur,
was wollte ich da sagen?
Wovon sprache ich da,
als ob von etwas?
„Was glaubst du, was bedeutet das?“
Diese Frage macht mich wahnsinnig.
Deine Augen dazu
machen mich wahnsinnig.
Die sind viel zu groß und feucht.
Es ist ja nun nicht mein Wahnsinn.
Zu intim.
Ist dann doch auch wieder zu intim.
Sollte doch ganz sinnlich sein,
ist dann doch auch wieder zu intim.
In Gedanken, bin ich vorsichtig mit dir,
behutsam.
Ich behüte dich.
Ich tue es, ich denke dich.
Das ist grausam von mir.
Du ahnst es bisweilen,
du grinst dann und weißt nicht so genau...
Ach Tier, denk ich, jetzt grinst du wieder so.
Es hat dir wohl gefallen,
was ich dir da zu dir sagte.
Und ich weiß es,
weiß es doppelt,
grinse auch
und mächtiger,
dass dies dein Spiel ist, dass wir spielen.
Dies ist mein Kniefall vor dir,
da zu sein.
Worin ich einwillige,
Mich auch zu fügen.
Mich freiwillig zu fügen.
Deiner schrulligen Frisur,
zum Bespiel,
die dann auch stets aus dir spricht.
Auch die (!).
Was heißt das; je t`aime moi non plus?
Was bedeutet das?